1.2 Kennzahlen: Systematiken

1.2.1  Systematisierung nach Aspekten der Statistik

Kennzahlen lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten gruppieren und systematisieren.
Ein erster Systematisierungsgesichtspunkt orientiert sich an den in der Statistik üblichen Unterscheidungen (siehe Bild 1.02)


					  Bild 1.02: Systematisierung von Kennzahlen (1)
Bild 1.02: Systematisierung von Kennzahlen (1)

Erläuterung:

Absolute Kennzahlen drücken einen betriebswirtschaftlichen Sachverhalt nur in einer (absoluten) Zahl aus, wobei hierin stets eine Spezifizierung mit Objektbezug (z. B. zu einem konkreten Unternehmen) und Zeitbezug (z. B. Angabe des betreffenden Geschäftsjahres) eingeschlossen sein sollte. Die entsprechende Ermittlungsmethode der Kennzahl ist entweder fachlich bekannt (z. B. "Eigenkapital = Vermögen ./. Schulden") oder ist als Erläuterung anzugeben (z. B. bei der Ermittlung des "Cashflows" nach der direkten oder nach der indirekten Methode).

Relative Kennzahlen bringen mindestens zwei betriebswirtschaftliche Sachverhalte zueinander in Beziehung. Dabei gilt:

Gliederungszahlen bestimmen eine Teilmasse in Relation zu einer Gesamtmasse (Beispiel: "DBU" als in Prozent ausgedrückte Relation von „Deckungsbeitrag [EUR]" zu „Umsatzerlöse [EUR]").

Beziehungszahlen setzen zwei unterschiedliche Sachverhalte (mit absoluten Größen) in Zusammenhang, wobei zwischen diesen Sachverhalten ein kausaler Zusammenhang besteht oder vermutet wird. (Beispiel: "Wirtschaftlichkeit" als Gegenüberstellung von "Leistung [EUR]" zu "Kosten [EUR]").

Messzahlen setzen gleichartige, aber zeitlich oder räumlich verschiedene Massen miteinander in Beziehung (Beispiel: "Verschuldungsgrad" als Relation von "Fremdkapital" zu "Eigenkapital").
Messzahlen eignen sich als Indexzahlen vor allem für das Aufzeigen der zeitlichen Entwicklung betriebswirtschaftlicher Größen.