2.5 WACC-Kennzahlensystem

2.5.1   Ziele, Beschreibung

Unter WACC (Weighted Average Cost of Capital) ist ein Kennzahlensystem  zur Ermittlung eines gewichteten durchschnittlicher Kapitalkostensatzes - als Mindestverzinsungsanspruchs - zu verstehen, der als Instrument einer Unternehmensbewertung sowie als Entscheidungsgrundlage für Beteiligungsabsichten von Investoren genutzt wird.1

Für die Steuerung der Unternehmensentwicklung gewinnt heute das Ziel "Steigerung des Eigenkapitalwertes" immer mehr an Bedeutung.
Investoren stellen in der Regel nur dann finanzielle Mittel für Unternehmen bereit, wenn in absehbarer Zeit eine Rendite erwartet werden kann, die mindestens der Rendite aus einer alternativen Finanzanlage entspricht. Dies gilt auch in Zeiten der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise.
Über die Ermittlung eines Kapitalkostensatzes (Cost of capital) wird versucht, diesen Mindestverzinsungsanspruch deutlich zu machen und in das Controlling einer wertorientierten Unternehmenssteuerung einfließen zu lassen.

Die nachstehende Grafik in Bild 2.09 zeigt - als Blockschaltbild - die Grundstruktur des WACC-Kennzahlensystems.


					  Bild 2.09: Grundaufbau des WACC-Kennzahlensystems
Bild 2.09: Grundaufbau des WACC-Kennzahlensystems

Der gewichtete Gesamtkapitalkostensatz WACC (Weighted Average Cost of Capital) wird so bestimmt, so dass die Renditeforderungen aller Gruppen von Kapitalgebern Berücksichtigung finden.


1 Siehe hierzu auch:
von KÄNEL, S.: Arbeitsbuch zu Betriebswirtschaftslehre. Eine Einführung. Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden.
WIEHLE, U. u. a.: 100 IFRS Kennzahlen. Cometis AG, Wiesbaden.
ZIEGENBEIN, K.: Controlling. Kiehl Verlag, Herne..