3. Kennzahlen-Lexikon
3311 IFRS: Kennzahl EBIT
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3.3.2 Ergebnis-Kennzahlen: EBIT
Mit der zunehmenden Ausbreitung der Erstellung von Jahresabschlüssen nach den Vorgaben der IFRS/IAS-Normen gewinnen auch entsprechende Kennzahlen zur Bewertung der wirtschaftlichen Situation und der Ertragskraft von Unternehmen größere Bedeutung.
Wie die Praxis zeigt, haben diese Kennzahlen nicht nur im Kontext zur Auswertung von IFRS-Abschlüssen Bedeutung, vielmehr ist zu erkennen, dass sie - vor allem wegen ihrer internationalen Vergleichbarkeit - generell in die erste Reihe von typischen Controlling-Kennzahlen rücken.
Kennzahl EBIT (Earnings
Before Interest and Taxes)
Insbesondere für Investoren und Kreditgeber ist es von
großer Bedeutung, Aussagen zum wirtschaftlichen Erfolg der
Geschäftstätigkeit von Unternehmen zu erhalten, die nicht
durch die Wirkungen steuerrechtlicher Regelungen und
anderer Faktoren beeinflusst sind und die sich daher
besser für Unternehmensvergleiche eignen.
Beispiel:
Wir betrachten zunächst das „Ergebnis
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit“ zweier
vergleichbarer Unternehmen. Wir nehmen an, dass das
Unternehmen A hier ein Ergebnis von
20,0 Mio. EUR, das Unternehmen B
ein Ergebnis von 22,0 Mio. EUR –
bei sonst vergleichbaren Bedingungen – ausweist.
Ist
nun das Unternehmen B besser als das
Unternehmen A?
Auf den ersten
Blick scheint es so, aber es „scheint“ auch nur so, denn
die nähere Betrachtung eines aus der Sicht der
Unternehmensfinanzierung wichtigen Faktes kann zu einem
anderen Urteil führen.
In die Ermittlung des
„Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit“ geht das
Finanzergebnis ein und für die Höhe dieses
Finanzergebnisses spielen die Zinsaufwendungen (Interest)
für genutztes Fremdkapital eine gewichtige Rolle.
Nehmen wir an, das Unternehmen A hat sich
vor allem über Fremdkapital finanziert und musste in der
betrachteten Periode 3,0 Mio. EUR
Zinsaufwendungen „verkraften“.
Das Unternehmen
B hat eine größere Eigenfinanzierung aufzuweisen
und daher in der betrachteten Periode nur 0,5
Mio. EUR Zinsaufwendungen zu verzeichnen.
Wenn wir nun
folgende Rechnung aufmachen, zeigt sich ein anderes Bild
im Unternehmensvergleich:
Durch die Eliminierung der Positionen "Steuern",
"Finanzergebnis" und "außerordentliches Ergebnis" erhält
die Kennzahl EBIT vergleichbare Aussagen
über das operative Ergebnis aus der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit eines Unternehmens, und zwar unabhängig
von den Wirkungen aus steuerrechtlichen Regelungen und
auch unabhängig von der Kapitalausstattung des
Unternehmens (Zinswirkung!).
Wichtiges Ziel und
Anliegen der Ermittlung der Kennzahl EBIT ist somit, den
Einfluss der hauptsächlichen Finanzierungsart (Eigen- oder
Fremdfinanzierung) bei der Bewertung des Erfolgs von
Unternehmen zu eliminieren (Vergleich „nicht verschuldeter
Unternehmen nach verdienten Ergebnissen vor Zinsen und
Steuern“, also nach „Earnings
Before Interest and Taxes“).
Die Kennzahl EBIT kann anhand der Daten der GuV-Rechnung
wie folgt ermittelt werden: