2. Kennzahlensysteme
Problemstellung, Begriff
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2.7.1 Problemstellung, Begriff
Die traditionelle Steuerung von Unternehmensprozessen unter Nutzung von Kennzahlen basiert - wie dargestellt - in der Regel auf finanzwirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Cashflow, Eigenkapitalrentabilität, Liquidität und dgl.
Diese Kennzahlen entstammen dem Rechnungswesen und dem operativen Controlling, sie erlauben daher immer nur eine kurzfristige Betrachtung im Steuerungsprozess.
Gefragt sind aber Lösungen, die die Unternehmenssteuerung auf die Sicherung einer langfristig stabilen Wertschöpfung orientiert und die sich zudem nicht nur auf finanzwirtschaftliche Kennzahlen bezieht.
Unter diesem Aspekt interessieren vielmehr
- die Kunden des Unternehmens und deren Zufriedenheit,
- das Know-how der Mitarbeiter und die Effizienz der internen Prozessabläufe,
- die Lernfähigkeit und vorausschauende Anpassungsfähigkeit des Unternehmens an veränderte Bedingungen u. a. m.
Die Berücksichtigung all dieser Aspekte in einem ausgewogenen Steuerungskonzept ist das Anliegen von Balanced Scorecard,
deren Grundlagen von den amerikanischen Controlling-Experten und Havard-Professoren Robert S. KAPLAN und David P. NORTON entwickelt und publiziert wurden.1
Unter Balanced Scorecard (BSC) versteht man ein Management-Instrument, das als "ausbalanciertes Berichtssystem" bzw. als "ausgewogene Zielekarte" dazu eingesetzt wird, die Entwicklungserfordernisse und Perspektiven einer Einrichtung (Unternehmen und dgl.) primär in folgenden Richtungen zu beschreiben:
- Kundenperspektive,
- Finanzperspektive,
- interne Geschäftsprozessperspektive und
- Lern- und Entwicklungsperspektive.
Die Ausarbeitung einer Balaced Scorecard ist in Verbindung mit dem Rating zu einem wichtigen Instrument der Planung und Steuerung der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen geworden.
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